Die Reformierte Kirche in Mollis wurde 1761 vom bekannten Appenzeller Baumeister Johann Ulrich Grubenmann erbaut. Ein einfacher, langgestreckter Baukörper mit mächtigem Satteldach und einem ostseitig vorgestellten Turm, prägen das Erscheinungsbild der drittgrössten Kirche im Glarnerland. Zahlreiche bauliche Veränderungen haben vor allem den ursprünglich einfach gehaltenen Innenraum im Kirchenschiff zunehmend verändert. Die bedeutensten Einbauten im Kirchenschiff waren - 1837 eine Orgelempore mit Kanzel und Gedenktafeln, 1902 Wände und Decken erhalten Gipsornamentik, 1922 Einbau einer Westempore. Eine umfassende Bestandesanalyse der Kirche hat 2020 diverse bauliche Mängel erkennen lassen. Die dringlichsten Mängel konnten nach eingehender Planung mit der erfolgten Innensanierung 2021 umgesetzt werden. Mit der Innensanierung 2021 wurde bewusst an der weiss gehaltenen, plastisch wirkenden Raumschale mit den zahrleichen Stuckaturen festgehalten. Dieser gestalterische Entscheid begünstigte die mit Stockflecken und Schimmel befallene, sowie stark verschmutztet Raumschale, mit einer konservatorischen Reinigung zu sanieren. In den modellierten Gewölben und in den Fensterbögen beim Mauerwerk waren zusätzlich zahlreiche statisch bedingte Risse sowie teilweise lose Stuckaturen, die gleichzeitig saniert werden mussten. Um zukünftig Schimmel- und Stockfleckenbildung entgegenzuwirken als auch die Rissbildung und Verschmutzung zu vermindern, wurde ein Konzept zur Verbesserung des Raumklimas ausgearbeitet. Mit einfachen Massnahmen und dem Ausbau der Gebäudeautomation, kann das Raumklima den Anforderungen entsprechend reguliert werden. Um den Gebäude- und Personenschutz zu verbessern, wurden zahlreiche nicht sichtbare, bauliche Brandschutzmassnahmen vorgesehen sowie eine funkbetriebene Brandmeldeanlage subtil und reversibel eingebaut. Mit den Arbeiten der Innensanierung wurde gleichzeitig der Windfang beim Haupteingang funktional verbessert und gestalterisch aufgewertet.

Sanierung Reformierte Kirche Mollis
Realisierung 2019-2020
Bauherr Reformierte Kirchgemeinde Näfels-Mollis

Fotos: ©Landesarchiv Glarus, Jürg-Andreas Riedl